
Amazons neues “Brand Referral Bonus”-Programm

Marken können auf Amazon jetzt mit dem “Brand Referral Bonus”-Programm sparen, wenn sie mit Ads von anderen Plattformen aus auf den Marktplatz verlinken. Gebühren fallen ab September allerdings für die Plattform-internen Sponsored Ads in einigen Ländern an – mehr dazu unter “Das finden wir wichtig”.
Nachdem Amazon bereits vor einigen Monaten begonnen hat, strikter gegen Seller vorzugehen, die gegen die Regeln auf der eigenen Plattform verstoßen, hat der E-Commerce-Konzern in den letzten Wochen noch mehr chinesische Seller gesperrt, weil sie sich mit unerlaubten Tricks Bewertungen erschlichen hatten. Aber auch Amazon selbst muss sich wieder einmal rechtfertigen: Der Konzern steht in der Kritik, seine Dominanz in der Corona-Pandemie durch zu hohe Preise ausgenutzt zu haben.
Die Pandemie war ein starker Beschleuniger für das Wachstum der E-Commerce-Branche – die Kehrseite macht sich nun in Form des Mangels an Lagerflächen bemerkbar. Neben der Expansion des Onlinegeschäfts setzen die beiden größten E-Commerce-Konzerne, Amazon und Alibaba, nun auch auf den stationären Handel.
Jeff Bezos expandiert unterdessen in eine andere Richtung: Er hat gestern an Bord einer Rakete des eigenen Raumfahrtunternehmens Blue Origin seinen lange erwarteten, ersten Flug ins Weltall angetreten. Wer weiß, vielleicht gibt es Amazon demnächst auch auf dem Mond?
Generelle Updates
Amazon-Bonusprogramm für Traffic von anderen Plattformen
Mit seinem neuen “Brand Referral Bonus”-Programm animiert Amazon Marken dazu, potenzielle Kunden über Google- und Facebook-Ads auf Amazon statt in den eigenen Onlineshop zu schicken. Die Brands zahlen dann nur 5% Transaktionsentgelt – normalerweise fallen 15% an. Am Ende profitiert davon Amazon: Bei einem erneuten Kauf direkt über die Plattform fallen für Händler wieder die regulären Gebühren von 15% an.
Deutsche KMUs verkaufen 650 Mio. Produkte auf Amazon
Amazon hat seinen KMU-Report 2021 für Deutschland veröffentlicht. Demzufolge haben im Jahr 2020 mehr als 40.000 kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs) aus Deutschland ihre Produkte bei Amazon angeboten – die Mehrzahl von ihnen als FBA-Seller. Die KMUs verkauften das Jahr über insgesamt mehr als 650 Mio. Produkte, was 1.200 Produkten pro Minute entspricht. Im Durchschnitt machten sie 450.000€ Umsatz (29% mehr als im Vorjahr).
Noch mehr chinesische Amazon-Seller gesperrt
Mittlerweile hat Amazon annähernd 300 chinesische Seller auf seiner Plattform gesperrt. Viele von ihnen verkauften Bestseller-Produkte vor allem in der Kategorie Technik. Die Seller hatten unerlaubte Mittel angewandt, um ihre Kunden zu Bewertungen auf Amazon zu bewegen. Durch das Entfernen der oft günstigen, aber auch qualitativ starken chinesischen Konkurrenz bieten sich nun neue Chancen für Mitbewerber.
Neue Umweltschutz-Label in Climate Pledge auf Amazon
Amazon hat vier neue Siegel in sein “Climate Pledge Friendly”-Programm aufgenommen. Produkte, die als “EWG Verified”, “Regenerative Organic Certified”, “Animal Welfare Approved” und “The U.S. Environmental Protection Agency Safer Choice” ausgezeichnet sind, erhalten zukünftig das Abzeichen auf der Plattform. Insgesamt gibt es damit 31 Label, die Produkte für das umweltfreundliche Amazon-Badge qualifizieren.
Haben Seller auf Amazon die Corona-Krise ausgenutzt?
Die britische Aufsichtsbehörde CMA prüft, ob Amazon seine Marktmacht in der Corona-Pandemie durch zu hohe Preise ausgenutzt hat. Die Gewerkschaft Unite hatte Beschwerde eingereicht: Produkte wie Masken und Desinfektionsmittel seien zeitweise um bis zu 2.000% teurer gewesen. Amazon erklärte, die Preise seien von Sellern selbst festgelegt worden, jedoch gehe man gegen ausbeuterische Preisgestaltung vor.
Amazon und Alibaba investieren in stationären Handel
Amazon plant den Ausbau seines stationären Geschäfts – und konnte dafür den Chief Strategy and Innovation Director der größten britischen Handelskette Tesco gewinnen. Auch Alibaba setzt auf stationären Handel und hat gerade das dritte spanische Ladengeschäft von AliExpress in Barcelona eröffnet. Spanien ist einer der am schnellsten wachsenden Märkte für AliExpress außerhalb von China.
Keine Digitalsteuer in der EU – Österreich behält Pläne bei

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Die in der EU geplante Digitalsteuer soll nicht umgesetzt werden, stattdessen soll es eine globale Mindeststeuer geben. Auf diese Regelung einigten sich die G20-Finanzminister. Die USA hatten wiederholt darauf gedrängt, die Pläne fallen zu lassen, und bezeichneten die Digitalsteuer als Diskriminierung von US-Unternehmen. Österreich verkündete einen Tag später, dass es die Digitalsteuer trotzdem national einführen wolle – die USA drohen nun mit Strafzöllen wie schon für Frankreich.
Knappheit bei Lagerflächen durch E-Commerce-Boom
Bis 2025 werden in Deutschland vier Mio. Quadratmeter zusätzliche Lagerfläche benötigt – das ist das Ergebnis einer Studie des Immobiliendenstleisters CBRE. Grund dafür ist der anhaltende weltweite E-Commerce-Boom. Der erhöhte Flächenbedarf ist deshalb auch nicht auf Deutschland beschränkt: In Europa werden bis 2025 etwa 29 Mio. Quadratmeter zusätzlich benötigt, weltweit sind es etwa 130 Mio. Quadratmeter.
In eigener Sache
Remazing ist offizieller Amazon Advertising-Partner
Es wurde lange mit Spannung erwartet, nun ist es endlich da: das Amazon Advertising Partner Netzwerk. Laut Amazon sollen wir durch die Teilnahme an diesem Netzwerk früher von Updates rund ums Thema Advertising erfahren und exklusiven Zugang zu Webinaren erhalten. Auch das erstellen von gesonderten Cases soll möglich sein.
Wir sind sehr gespannt und freuen uns immer über Mittel und Wege, die die Kommunikation mit Amazon bilateral ausbauen.
Das finden wir wichtig
Amazon testet die Stores Product Collections aus den USA nach und nach auch auf den europäischen Marktplätzen. Die Produktkollektionen werden auf der Suchergebnisseite einer Branded Search angezeigt und führen auf eine spezielle Landing Page im Brand Store. Bisher haben wir das neue Feature nur in der Kategorie “Bekleidung” entdeckt.

Ab dem 01.09.2021 führt Amazon “Regulatory Advertising Fees“ ein. Die Gebühren werden auf die Kosten für die Sponsored Ads aufgeschlagen, wenn diese in einem Land geklickt werden, das eine Digitalsteuer eingeführt hat. Die betroffenen Länder sind Großbritannien, Italien, Frankreich, Spanien, Österreich und die Türkei; die Gebühren schwanken zwischen 2% und 7,5%.
Wir bleiben gespannt, ob die Gebühren auch bezahlt werden müssen, wenn die Digitalsteuer nicht eingeführt wird.
Remdash: Share of Voice

Mit unserer kürzlich eingeführten Share of Voice-Funktion können Sie die Performance Ihrer Marke in der Suche auf verschiedene Weise tracken:
- Definierte Keyword-Sets (z.B. Branded vs. Non-Branded)
- Bezahlte vs. organische Performance
- Historische Performance
- Automatisiertes Tracking der Konkurrenz
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Top 5 Amazon Keywords

Corona-verwandte Keywords sind in der vergangenen Woche nicht mehr unter den Top 5 zu entdecken. In den meisten Ländern hält der Sommer Einzug und damit die Suche nach Pools, Klimaanlagen und Sandalen. Die italienischen Amazon-Nutzer suchten außerdem nach dem Fußballtrikot ihrer Nationalmannschaft, um den EM-Sieg zu feiern.
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