
Jahresrückblick & Strafe für Amazon in Italien

Das Jahr 2021 neigt sich dem Ende zu. Es war ein sehr bewegtes Jahr im E-Commerce, das weltweit immer noch stark von Corona-Maßnahmen beeinflusst wurde.
Zum Jahresende sieht sich Amazon in Italien und Frankreich Unstimmigkeiten mit den dortigen Behörden ausgesetzt. Mehr zu der Situation in Italien in unserem Kommentar im heutigen Newsletter.
Darüber hinaus schmiedet der Konzern aus Seattle schon Pläne für das nächste Jahr: Amazon will stärker im Bereich der Lebensmittellieferungen mitmischen.
Remazing auf dem Amazon Sales Kongress

Am 27.01.2022 halten Nelly Gennis und Filip Egert auf dem Amazon Sales Kongress in Offenbach einen Vortrag zum Thema “Advertising & ADSP im hybriden Amazon-Setup”.
Es geht unter anderem um folgende Themen:
- Chancen und Herausforderungen für Markenhersteller im hybriden Setup
- Schaffen einer sauberen und nachhaltigen Hybrid-Basis
- Taktiken für eine nachhaltige und profitable Aussteuerung der “Sponsored Ads”-Maßnahmen
- optimale Nutzung der Amazon DSP im hybriden Setup
Alle, die noch kein Ticket haben, sollten jetzt zuschlagen: Mit “RemazingXMAS” gibt es bis zum 31.12.2021 100€ Rabatt auf jede Buchung.
Wir freuen uns auf einen tollen Austausch!
Updates: Amazon
Jahresrückblick: Wie hat sich Amazon in 2021 entwickelt?
Marketplace Pulse hat einen Blick auf die wichtigsten Marktplätze 2021 geworfen – Amazon dominiert ganz klar. Wichtig waren für Amazons Gesamtumsatz vor allem die Seller: Sie sind für 65% des Gesamtumsatzes verantwortlich, der 3P-Marktplatz ist um 30% im Vergleich zum Vorjahr gewachsen. Außerdem gibt es spannende Zahlen zum Wachstum von Amazon Advertising: Der durchschnittliche CPC lag mit 1,33$ Ende 2021 um 37% über dem Vorjahreswert, weil die Nachfrage weitaus stärker stieg als das Angebot an Werbeplätzen.
Amazon plant Ausbau der Lebensmittellieferungen
Seit dem letzten Jahr können Prime-Mitglieder in UK Lebensmittel bestellen und innerhalb desselben Tages liefern lassen. Von diesem Service sollen ab 2022 nun auch amerikanische und europäische Prime-Nutzer profitieren. Die Zusammenarbeit mit weiteren Einzelhändlern und Supermärkten soll dabei mehr Auswahl und einen größeren Komfort liefern. Außerdem will Amazon die Lieferkapazitäten aufstocken – mit Gorillas & Co. ist die Konkurrenz schließlich sehr stark.
Italienische Kartellbehörde straft Amazon ab
Die italienische Kartellbehörde hat eine Geldstrafe in Höhe von mehr als 1 Mrd. € wegen angeblichen Missbrauchs der marktbeherrschenden Stellung gegen Amazon verhängt. Amazon soll auf seiner italienischen Plattform FBA-Seller bevorzugt haben, die auch weitere Dienstleistungen des Konzerns nutzen. Amazon erklärte, dass es mit der Entscheidung nicht einverstanden sei und Berufung einlegen werde. Mehr zum Hintergrund der Strafe erläutert unser italienischer Country Manager Giuseppe Peschechera in seinem Kommentar weiter unten im Newsletter.
Amazon will Gesetz zum Buchversand in Frankreich verhindern
Amazon versucht in Frankreich gegen einheitliche Versandentgelte für Bücher vorzugehen: Dort soll ein Mindestpreis zwischen 2€ und 5€ eingeführt werden. Amazon habe angekündigt, die eigenen Versandentgelte von 1 Cent auf bis zu 2€ (lokale Buchläden nehmen gegenwärtig 5€ bis 7€) zu heben, wenn das Gesetz nicht in Kraft trete. Das Argument, eine erhöhte Mindestgebühr schade den Kunden, dient vermutlich nur dem Kaschieren von Amazons Absicht, weiter einen Wettbewerbsvorteil durch die günstigsten Versandpreise zu haben.
Updates: E-Commerce
Erstaunlich normal: Erste Zahlen zum Weihnachtsgeschäft
Trotz verstopfter Seehäfen, nahender Inflation und erschwerten Corona-Bedingungen: Die Umsätze im deutschen E-Commerce stiegen pünktlich zwischen Anfang Oktober und Ende November. Ein positiver „Corona-Effekt“ zeichnet sich in diesem Jahr allerdings noch nicht ab, das Umsatzplus von 15,8% liegt unter dem Vorjahreswert. Eine mögliche Sonderkonjunktur für das Online-Geschäft durch die Einführung von 2G im Einzelhandel wird sich erst bei Vorliegen der Endjahresergebnisse im Januar 2022 zeigen.
Wachstumsprognose für den deutschen E-Commerce
Wenn das dynamische Wachstum anhält, steigt der Online-Anteil am deutschen Einzelhandel bis 2025 auf 21% – das prognostiziert der neue Branchenreport des IFH Köln. Corona hat die Shopping-Realität verändert und auch nach den Lockdowns hat sich der E-Commerce bei den Konsumenten weiter etabliert. Vor allem der FMCG-Bereich wächst online stark: In diesem Jahr wurden 45% mehr Güter des täglichen Bedarfs im Internet verkauft.
Amerikanische E-Commerce-Preise im November gestiegen

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In den USA steigen laut Adobe Digital Price Index seit 18 Monaten die Preise im Online-Handel. Im November lagen sie um 3,5% höher als im Vorjahreszeitraum, berichtet CNN. Damit handele es sich um den stärksten Anstieg seit 2014. Auslöser seien Lieferprobleme und die immer noch starke Nachfrage der Kunden. Angebote im Weihnachtsgeschäft sorgten jedoch für eine Preissenkung von etwa 2% im Vergleich zum Vormonat.
54% der Onlinekäufer achten auf Rezensionen
In einer repräsentativen Umfrage des Digitalverbands bitkom Deutschland wurde festgestellt, dass Kundenbewertungen in Onlineshops das wichtigste Entscheidungskriterium beim Einkauf im Internet sind. 54% der Befragten gaben an, sich Rezensionen anzuschauen, bevor sie ein Produkt im Internet kaufen. Auf der Website der Händler und Hersteller informieren sich im Durchschnitt lediglich 44% der Befragten zusätzlich über ein Produkt. Alle Infos zu Rezensionen auf Amazon haben wir in einem Blogpost zusammengefasst.
Bonprix führt KI-gestütztes Produktranking ein
Der Onlineshop Bonprix hat ein neues, optimiertes Produktranking eingeführt, für das eine KI-Technologie genutzt wird. Hierbei werden täglich alle Produkte in den verschiedenen Kollektionen oder Kategorien neu sortiert angezeigt. Ganz oben im Ranking landen die Produkte, die besonders beliebt bei Kunden und aktuell verfügbar sind. Das “Produkt-Potenzial-Prognose-Modell” wurde intern entwickelt und soll durch weniger “Out of Stock”-Produkte zu einer besseren Conversion Rate führen.
Das finden wir wichtig
In der Amazon DSP gilt ab Januar 2022 ein monatliches Mindestbudget von 30.000€ für Kampagnen im Managed Service. Bisher musste das Kampagnenbudget bei mindestens 10.000€ liegen. In der Folge dürften viele Advertiser auf den Amazon DSP Self-Service umsteigen.
Kommentar: Amazons Strafe & Dominanz in Italien

Italien hat eine Geldstrafe von 1,1 Mrd. € wegen Missbrauchs der Marktdominanz gegen Amazon verhängt. Die Plattform wird beschuldigt, FBA-Verkäufer auf ihrem Marktplatz zu bevorzugen.
Der Grund für die sehr hohe Strafe liegt nicht nur in den Verkäufen auf Amazon selbst, sondern auch im Status Quo der Logistik im italienischen E-Commerce.
Bis vor einigen Jahren kümmerte sich der italienische Durchschnittsverbraucher im Vergleich zu anderen EU-Ländern viel weniger um Lieferzeiten. Online-Kundendienst und Rücksendungen waren Dienstleistungen, die in Italien kaum genutzt wurden.
Amazon hat mit seinem “Fulfillment by Amazon”-Service (FBA) und seinen Dienstleistungen für Kunden neue Standards gesetzt. Heute erwarten die Verbraucher ultraschnelle Lieferungen und die Möglichkeit, Produkte nach Belieben zu retournieren.
Aufgrund seiner Unternehmensgröße ist Amazon jedoch fast der einzige Player in Italien, der ein solches Serviceniveau anbieten kann. Die meisten italienischen Marktplätze und Händler müssen mit Logistikpartnern zusammenarbeiten, die teure Gebühren verlangen, Lieferungen innerhalb von mehr als zwei Tagen durchführen, hohe Rücksendekosten haben und Amazon-Sendungen in Spitzenzeiten priorisieren.
Das Kartellamt hat sich vor allem auf die Auswirkungen von Amazons Dominanz auf das Verkaufen auf dem Marktplatz konzentriert. Das bedeutet, dass die Angebote von Verkäufern, die das FBA-Programm nicht nutzen, angesichts der Standardlogistik von Amazon auf der Plattform negativ beeinflusst werden. Die Auswirkungen dieser Dominanz reichen jedoch auch über Amazon hinaus und betreffen D2C-Händler sowie kleinere Marktplätze – da die von Amazon gesetzten Standards sich darauf auswirken, wo die Verbraucher sich überhaupt zum Kauf entscheiden.
Remdash: Keyword-Highlighting

Remdashs Keyword-Highlighting macht die Erstellung von Amazon Content noch übersichtlicher: Die eingegebenen Keywords werden im Text in Remdash verschiedenfarbig gekennzeichnet. So ist auf einen Blick ersichtlich, welches Keyword wie oft in welchem Bereich der PDP vorhanden ist.
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Top 5 Amazon Keywords

In allen von uns untersuchten Ländern werden die letzten Weihnachtsgeschenke gekauft. Auffällig ist, dass die Männer bei der Geschenkeauswahl weniger kreativ zu sein scheinen: Bis auf Frankreich wird überall mehr nach Geschenkideen für Frauen als für Männer gesucht. Der Geschenkefavorit für Kinder ist bei allen Suchenden Lego.
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