
Was bedeutet der Rücktritt von Amazons “Consumer Business”-Chef?

Letzte Woche gab Amazon bekannt, dass der “Consumer Business”-Chef des Konzerns zurücktritt. Ob ein Grund dafür das zuletzt rückläufige Umsatzwachstum des Online-Giganten ist, bleibt bisher Spekulation.
Mit dieser Entwicklung ist Amazon jedoch nicht allein: Auch die Online-Marktplätze Alibaba und OTTO wachsen nicht mehr so stark wie während des E-Commerce-Booms, der durch die COVID-19-Panemie ausgelöst wurde. Der BEVH deutet dies als “Normalisierung” des Marktes nach einem extremen Hoch in den letzten zwei Jahren. In Deutschland behauptet sich Amazon trotzdem weiterhin als der dominante Online-Player mit mehr als 50% Marktanteil.
In den USA führt der E-Commerce-Riese mit einladungsbasierten Bestellungen ein neues System für begehrte Produkte ein – vorgeblich um künstliche Verknappung und Preistreiberei zu verhindern. Ob so wirklich alle Kunden die Möglichkeit zum Kauf erhalten, wird sich zeigen.
Updates: Amazon
Amazons “Consumer Business”-Chef tritt zurück
Amazon hat bekanntgegeben, dass Dave Clark, der CEO des weltweiten Verbrauchergeschäfts, den Konzern nach 23 Jahren verlässt. In seinem Zuständigkeitsbereich lagen Amazons Marktplatzgeschäft, die stationären Shops und Amazon Prime – all dies machte in Q1 2022 75% von Amazons Umsatz aus. Eine Interpretationsmöglichkeit dieser Ankündigung ist, dass Amazon seit dem Wechsel von Firmengründer Jeff Bezos zu Andy Jassy als Konzern-CEO seinen Fokus zunehmend weg vom Consumer Business hin zu AWS und Advertising veschiebt. Wir sind gespannt, ob sich diese mögliche Kursänderung in Zukunft bestätigt.
Amazon-Bestellungen auf Einladung in den USA
Amazon führt in den USA ein einladungsbasiertes Bestellverfahren für Produkte mit starker Nachfrage und geringem Angebot wie die Playstation 5 (PS5) und die X-Box-Konsolen der Serien X und S ein. Bestimmte Artikel werden dabei auf der Produktdetailseite mit dem Hinweis „auf Einladung erhältlich“ markiert, über den Kunden eine Einladung anfordern können. Anschließend erhalten diese eine Mail, um den Kauf abzuschließen. Das Ziel sei es, sicherzustellen, dass nur echte Kunden die Produkte kaufen können und knappe Bestände und Preistreiberei durch Bots verhindert werden.
Amazon gewinnt weitere Anteile am deutschen E-Commerce-Markt
Amazon baut seine Dominanz in Deutschland weiter aus: 54% des deutschen Online-Handelsvolumens werden mittlerweile von dem amerikanischen E-Commerce-Konzern erwirtschaftet. Zwei Drittel von Amazons Gross Merchandise Volume (GMV) in Deutschland entfallen auf das Marktplatzgeschäft, ein Drittel auf den Eigenhandel. Insgesamt haben die Online-Marktplätze wie Amazon, OTTO und eBay 64% Marktanteil am deutschen E-Commerce. Doch auch bei Amazon funktionieren nicht alle Geschäftsbereiche gut: Gerade kündigte das Unternehmen an, seinen Schnell-Lieferdienst Amazon Flex in Deutschland einzustellen.
Updates: E-Commerce
Neue Rechtslage für deutsche Versandhändler
Ab dem 1. Juli 2022 kommt es zu mehreren Änderungen im deutschen Verpackungsgesetz. Handlungsbedarf entsteht vor allem für Händler, die auf Online-Marktplätzen wie Amazon verkaufen oder Fulfillment-Dienstleister nutzen. Sie müssen künftig gegenüber den Marktplatzbetreibern ihre Teilnahme am dualen System und ihre Registrierung im Verpackungsregister LUCID nachweisen. Außerdem gelten sie als Auftraggeber eines Fulfillment-Dienstes künftig auch als Hersteller der genutzten Versandverpackung.
Deutsches E-Commerce-Wachstum “normalisiert sich”

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Laut einer Erhebung des BEVH sind die Umsätze im deutschen Onlinehandel von Anfang April bis Mitte Mai 2022 im Schnitt um 6,7% im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Gedeutet wird dies als eine “Normalisierung der Umsätze gegenüber dem Hoch aus dem Vorjahr” und als Resultat des Ukraine-Kriegs. Online-Marktplätze konnten ihre Umsätze vergleichweise stabil halten und verloren nur 5,7%.
Updates: Online-Marktplätze
Alibaba, About You & OTTO mit Umsatzwachstum
Mit Alibaba und der Otto Group haben nun auch die letzten großen E-Commerce-Player ihre Ergebnisse aus Q1 2022 vorgelegt. Der chinesische Amazon-Konkurrent Alibaba konnte seinen Umsatz hauptsächlich dank des chinesischen Marktes um 9% im Vergleich zum Vorjahr auf 32 Mrd. $ steigern. Innerhalb der Otto Group wuchs Mode-Marktplatz About You im Geschäftsjahr 2021/22 mit 48,5% auf 1,7 Mrd. € im Vergleich zum Vorjahr am stärksten, die eigene OTTO-Plattform machte 13% mehr Umsatz und beendete das Jahr mit 5,1 Mrd. €.
Türkischer E-Commerce-Riese Trendyol expandiert nach Europa
Konkurrenz für Amazon, Zalando und About You? In Berlin eröffnet Trendyol, der größte Online-Marktplatz für Mode in der Türkei und Tochterfirma von Alibaba, sein erstes Büro in Europa. Laut Statistiken des Analyse-Unternehmens SimilarWeb war Trendyol im Februar 2022 die am zweitschnellsten wachsende Mode-Plattform Deutschlands. Ob sie langfristig auch eine Konkurrenz für Amazon und Co. darstellt, wird sich noch zeigen.
Remdash: Amazon Label Tracking

Mit Remdash ist es möglich, den aktuellen Status und die historische Entwicklung verschiedener Labels der eigenen Produkte auf Amazon zu verfolgen. Die folgenden Labels sind in den Amazon-Suchergebnissen sichtbar und können so zu höheren Umsätzen führen:
- Amazon Bestseller
- Amazon’s Choice
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Top 5 Amazon Keywords

Es bleibt sommerlich: In den USA, Italien und Spanien suchten die Amazon-Nutzer vor allem nach Sommerkleidung und Ventilatoren. Die britischen Shopper deckten sich zuletzt hauptsächlich mit Accessoires für das 70-jährige Thronjubiläum der Queen ein, während in Deutschland Geschenke für den Vatertag und in Frankreich für den Muttertag auf Amazon gesucht wurden
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