
Analyse: Prime Day vs. Prime Early Access Sale 2022

Bevor es im November mit dem Black Friday und Cyber Monday in die Hochphase der Online-Shopping-Events vor Weihnachten geht, werfen wir noch einmal einen Blick zurück auf Amazons letzten beiden Deal-Events: den Prime Day und den erstmals durchgeführten Prime Early Access Sale.
Amazons Prime Day 2022
Amazons populäres Online-Shopping-Event fand dieses Jahr am 12. und 13. Juli, und somit wieder wie gewohnt in Q3, statt. Vor zwei Jahren wurde der Prime Day in den Oktober verlegt, 2021 wurde er bereits auf den Juni vorgezogen.
Laut Amazons eigener Aussage war der Prime Day 2022 der erfolgreichste Prime Day aller Zeiten.
Prime Early Access Sale 2022
Am 11. und 12. Oktober hat Amazon dieses Jahr zusätzlich einen “zweiten Prime Day” veranstaltet: den Prime Early Access Sale 2022. Damit sollten die Kund*innen animiert werden, schon erste frühe Weihnachtsgeschenke auf Amazon zu kaufen, bevor sie an Black Friday und den kommenden Dealwochen bei der Konkurrenz zuschlagen können. Außerdem war der Prime Early Access Sale (PEAS) mit seinen Angeboten exklusiv für Prime-Abonnent*innen eine Maßnahme, um neue Mitglieder für das Abo-Programm zu gewinnen und die bestehenden zu halten. Dies ist gerade vor dem Hintergrund der Preiserhöhungen und des stagnierenden Wachstums der Mitgliederzahlen von Prime in diesem Jahr zu sehen.
Während der Online-Riese das Deal-Event im Nachhinein als einen guten Start in die Festtags-Saison bezeichnete, berichten US-Medien, dass die Ergebnisse hinter dem Prime Day im Juli zurückbleiben.
Unsere Analyse: Prime Day vs. Prime Early Access Sale
Mit unserem Amazon-Tool Remdash haben wir den Prime Day und Prime Early Access Sale in den EU5-Märkten Deutschland, Großbritannien, Spanien, Italien und Frankreich analysiert. Die Zahlen der Dealtage wurden jeweils mit einem durchschnittlichen Tag des Vormonats verglichen.
Höhere durchschnittliche Umsatzsteigerung am Prime Day
Die Umsatzsteigerung an den beiden Tagen des Prime Day im Vergleich zu einem durchschnittlichen Junitag lag bei + 397 %:
- PD Tag 1: + 435 %
- PD Tag 2: + 359 %
Damit waren beide Angebotstage erfolgreicher als der Prime Day 2021 (Prime Day 1 + 420%, Prime Day 2 + 178%).
Die Umsatzsteigerung am Prime Early Access Sale lag verglichen mit einem durchschnittlichen Septembertag bei + 237 %:
- PEAS Tag 1: + 259 %
- PEAS Tag 2: + 215 %

Der Prime Day war damit das deutlich erfolgreichere Deal-Event. Gründe dafür sind vermutlich die aktuelle Inflation und wirtschaftliche Lage und die recht kurzfristige Kommunikation des neuen Angebotstags Prime Early Access Sale. Auf den aus den letzten Jahren bekannten Prime Day konnten sich Kund*innen länger vorbereiten und vor allem größere Anschaffungen dafür aufsparen.

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Größte Umsatzsteigerung in Großbritannien und Italien
Den größten Sales Uplift gab es am Prime Day 2022 auf dem italienischen Amazon-Marktplatz: Über das Deal-Event wurden dort durchschnittlich + 623 % mehr Umsatz generiert. Der kleinste Effekt war in Frankreich sichtbar, “nur” + 194 % betrug der Sales Uplift dort.

Anders zeigt sich die Verteilung am Prime Early Access Sale: Auf Schnäppchenjagd waren zu diesem Zeitpunkt vor allem Shopper*innen aus Großbritannien. Auf amazon.co.uk stieg der Umsatz während der Deal Days um + 354 %. Wenngleich dies der höchste Uplift im europäischen Ländervegleich ist, liegt dieser Wert doch deutlich unter der Umsatzsteigerung des Prime Day in Großbritannien (+ 592 %).
Der Amazon-Marktplatz mit der geringsten Umsatzsteigerung am Prime Early Access Sale war der deutsche mit lediglich + 189 %.
Auf allen untersuchten Amazon-Marktplätzen war der Prime Day erfolgreicher als der Prime Early Access Sale – mit einer Ausnahme: Frankreich. Die Verkäufe stiegen während des Dealtages im Oktober um + 206 % – gegenüber + 194 % während des Prime Day im Juli.
Deal-Tag 1 vs. Tag 2
Durchschnittlich war an beiden Deal-Events der erste Angebotstag jeweils erfolgreicher als der zweite.
Prime Day:
- Tag 1: + 435 %
- Tag 2: + 359 %
Prime Early Access Sale:
- Tag 1: + 259 %
- Tag 2: + 215 %
Bei einzelner Betrachtung der Länder lässt sich diese Aussage jedoch nicht überall bestätigen. Am 2. Tag war die größere Umsatzsteigerung am Prime Day in Frankreich, Italien und Spanien, am Prime Early Access Sale in Italien und Spanien sichtbar. In diesen Länder scheinen die Shopper*innen länger auf gute Deals zu warten, wohingegen die deutschen und britischen Kund*innen eher schnell an Tag 1 zuschlagen. Dazu kommen äußere Einflüsse wie das Wetter oder Feiertage wie beispielsweise in Spanien an PEAS Tag 2.


Fazit: Prime Day erfolgreicher als Prime Early Access Sale
Alles in allem war der Prime Early Access Sale kein Misserfolg – aber er hat die Erwartungen sicher auch nicht übertroffen. Die aktuelle wirtschaftliche Lage, die recht späte Kommunikation des Deal-Events und der bevorstehende Black Friday führten zu Zurückhaltung unter den Kund*innen. Die Umsatzsteigerung ist deutlich sichtbar, bleibt jedoch auch eindeutig hinter der des Prime Day im Juli zurück.
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