
Die zweite Buy Box kommt nach Europa!

Eine neue Studie zeigt, dass Deutsche ihre Weihnachtsgeschenke in diesem Jahr vorwiegend online erwerben. Fast ein Drittel gab sogar an, das Geschenkeshopping ausschließlich im Online-Handel zu erledigen.
Mit den “Very Merry Deals” ist Amazon in die nächste und vermutlich auch letzte Deals-Runde 2022 gestartet. Dieses Mal gelten die Angebote allerdings nur für Eigenmarken – vermutlich um nach dem Black Friday übriggebliebene Lagerbestände zu reduzieren. Gleichzeitig springt Amazon nun auch auf den Social-Commerce-Zug auf und launcht “Inspire”, einen TikTok-ähnlichen Foto- und Video-Feed auf seiner Plattform.
Wir sind gespannt, mit welchen neuen Entwicklungen und Features Amazon und der gesamte E-Commerce im nächsten Jahr aufwarten werden. Bis dahin wünschen wir allen Leserinnen und Lesern eine wohlverdiente Pause – dieser Newsletter kommt wie gewohnt in zwei Wochen wieder.
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Analyse: Amazon Black Friday 2022

von Hannes Detjen
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Updates: Amazon
“Very Merry Deals”: Lagerverkauf für Amazons Eigenmarken?
Vom 12. bis 21. Dezember hat Amazon unter dem Namen “Very Merry Deals” ein weiteres Deal-Event veranstaltet. Der Online-Riese bot Produkte seiner Eigenmarken wie Echo und Kindle mit Rabatten von bis zu 60 % an. Mit dem Label “Geliefert vor Weihnachten” will Amazon außerdem Last-Minute-Käufer aus dem Einzelhandel auf den Marktplatz locken. Mit den recht hohen Rabatten versucht Amazon offenbar, überschüssige Bestände abzubauen, die sich aufgrund eher schleppender Verkäufe in den Lagern angestaut haben. Zudem gab es bereits im Sommer Gerüchte um einen möglichen Stopp von Amazons Eigenmarkenvertrieb.
Update Kartellrechtsverfahren: Die zweite Buy Box kommt nach Europa
Wie bereits vermutet, hat Amazon nun als Reaktion auf das Kartellrechtsverfahren mit der EU bestätigt, eine Reihe von Änderungen auf den europäischen Märkten, außer Italien, vorzunehmen. So sagte Amazon zu, eine zweite BuyBox einzuführen, wenn ein weiteres Angebot besteht, das sich vom ursprünglichen Angebot in Preis oder Lieferung unterscheidet. Außerdem bestätigte Amazon, keine nicht öffentlichen Daten mehr für seine Eigenmarken zu verwenden. Die Einführung der zweiten Buy Box wirft allerdings auch viele Fragen auf, die bislang unbeantwortet sind – beispielsweise nach den allgemeinen Voraussetzungen oder auch den Auswirkungen auf Amazon Ads.
“Amazon Inspire” als Konkurrenz zu TikTok?
Auf dem US-amerikanischen Marktplatz ist es ausgewählten Amazon-Kunden seit Anfang Dezember in der App möglich, den TikTok-ähnlichen Kurzvideo- und Foto-Feed “Inspire” zu nutzen. Dort können sie Inhalte von Influencern, Marken und Kunden zu Produkten entdecken und diese über amazon.com erwerben. Dies scheint Amazons Versuch zu sein, sich dem Social Commerce anzuschließen und Verbraucher von Plattformen wie TikTok und Instagram abzuwerben, um sie stattdessen auf den eigenen Marktplatz zu lenken. Im Laufe der nächsten Monate soll “Inspire” für alle Amazon-Kunden verfügbar sein.
Marken wechseln von Meta zu Amazon Ads
Die Performance von Anzeigen auf Facebook und Instagram hat für viele Marken aufgrund von Apples Datenschutzänderungen und damit schlechterem Nutzer-Tracking nachgelassen. Viele D2C-Brands haben daher laut Business Insider gerade in der Vorweihnachtszeit Amazon als Verkaufskanal für sich entdeckt und auch bis zu 30 % ihres Ad Spends zu Amazon verlagert. Hier sind die Werbeanzeigen deutlich günstiger und versprechen ein profitableres Geschäft.
Rechtsstreit: Amazon im Clinch mit Lieferanten nach Abebben der Wachstumswelle
Amazon sieht sich mit einer 280-Millionen-Dollar-Klage von Gilimex Inc., einem vietnamesischen Hersteller von Lagersystemen, konfrontiert. Zugrunde liegt die Behauptung, der E-Commerce-Gigant habe seine Bestellungen abrupt zurückgefahren, nachdem sich das Wachstum der Online-Ausgaben in diesem Jahr abgekühlt hatte und somit weniger Lagerplatz gebraucht wurde. Dadurch wurde der Hersteller mit überschüssigen Produktionskapazitäten und Rohstoffen belastet. Die Klage bietet einen Einblick in Amazons Beziehungen zu Lieferanten, die für die rasche Expansion des Unternehmens während der Pandemie notwendig waren, oft große Risiken eingingen und nun unter dem Wachstumsrückgang leiden.
Amazon will Prime Video attraktiver machen
Amazon Prime hat sich die Übertragungsrechte der Champions League, deren Fußballspiele es seit 2021/22 live ausstrahlt, bis 2027 gesichert. Der größte Anteil der Übertragungsrechte ging allerdings an die Konkurrenzplattform Dazn. Zusätzlich soll Amazon eine neue Fantasy-Serie mit fünf Staffeln planen. Ein Großteil Deutschen nutzen ihr Prime-Abo bereits hauptsächlich zum Streamen – wir sind gespannt, ob das neue Angebot diesen Anteil in anderen Märkten wachsen lässt. Unser Fakt der Woche zeigt die Beliebtheit von Prime Video Streaming im Ländervergleich.
Updates: E-Commerce
Geschenkeshopping findet überwiegend online statt
Einer Studie von Bitkom zufolge kauft mit 76 % die Mehrheit der Deutschen ihre Weihnachtsgeschenke online. 26 % der Befragten gaben sogar an, Präsente ausschließlich online zu erwerben. Die Hauptgründe hierfür sind der einfachere Preisvergleich und das Vermeiden von Gedränge in den Geschäften. Auch die größere Auswahl und günstigeren Preise wurden als Gründe fürs Online-Shopping von Geschenken angegeben.
Temu: Neue Konkurrenz für Amazon und Shein?
Der chinesische Ultra-Billig-Anbieter Temu hat im vergangenen Herbst einen Marktplatz in den USA eröffnet und ist dort aktuell die am häufigsten heruntergeladene Shopping-App. Temu ist ein Tochterkonzern der chinesischen Social-Commerce-Plattform Pinduoduo mit einem Marktplatzvolumen von 185 Mrd. $. Temu investiert vor allem in Influencer-Marketing und ist besonders erfolgreich mit seinem Referral-Marketing, das Nutzer mit Bargeld belohnt, wenn sie neue Kunden anwerben.

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Eröffnet Fast-Fashion-Händler Shein einen Online-Marktplatz?
Medienberichten zufolge plant der chinesische Mode-Riese Shein, einen Online-Marktplatz für Drittanbieter zu eröffnen. Mit diesem Schritt soll die Kundenzufriedenheit und -bindung mittels eines vielfältigeren Produktkatalogs und mehr Versandoptionen erhöht werden. Zudem erhofft sich der Konzern vermutlich, auf diesem Wege seine Konkurrenzfähigkeit mit Online-Riesen wie Amazon und Co. zu stärken. Konkrete Details zu diesem Plan sind jedoch nicht bekannt, da Shein Äußerungen zu diesen Meldungen bislang verweigert.
Was uns aufgefallen ist
Wer in letzter Zeit auf amazon.com unterwegs war, hat vielleicht schon gesehen, dass dort jetzt die Top 10 Trending Keywords in der Suchleiste angezeigt werden. Dies kann vor allem hilfreich sein, um saisonale Keywords und nachgefragte Produkte zu identifizieren. Bislang scheint es dieses Update nur für den US-amerikanischen Marktplatz zu geben. Ob dies bald auch auf europäischen Marktplätzen angezeigt wird, bleibt abzuwarten.

Es scheint jetzt in allen EU5 Amazon-Märkten möglich zu sein, mehrere Creatives zu Sponsored Brand Kampagnen hinzuzufügen. Die Option besteht allerdings nur bei Kampagnen, die seit November geschaltet wurden. Dies könnte vor allem für Deal Events zum Testen verschiedener Überschriften, benutzerdefinierter Bilder etc. sehr hilfreich sein.
Es ist jetzt möglich, bis zu vier KPIs im Diagramm der Advertising Konsole anzeigen zu lassen. Bislang konnten nur zwei KPIs gleichzeitig ausgewählt werden.

Amazon rollt gerade scheinbar eine Beta-Version für das Contextual Targeting für Sponsored Display Video Ads aus. Beim Contextual Targeting können spezifische Produkte und Amazon-Kategorien ausgewählt werden damit die eigene Ad auf der PDP eines Wettbewerbers oder in den Kategorie-Suchergebnissen erscheint.
Fakt der Woche

Unser Fakt der Woche zeigt, dass deutsche Amazon Shopper mit 78 % die Spitzenreiter sind, wenn es um die Nutzung von Amazon Prime für das Streamen von Filmen und Serien geht. Dicht gefolgt von Spanien, wo 72 % der Shopper angaben, ihr Prime-Abo fürs Streaming zu nutzen (Quelle: Amazon Shopper Report 2022, Remazing & Appinio).
Unser Amazon Shopper Report 2022 für die USA
Gemeinsam mit Appinio haben wir Verbraucher zu ihrem Kaufverhalten beim Online-Shopping und insbesondere auf Amazon befragt. Der daraus entstandene Report ist zusätzlich zur deutschen Version auch mit jeweils lokalen Insights aus den USA auf Englisch verfügbar.
Die Ergebnisse enthalten ein paar überraschende Insights, zeigen aber vor allem, wie stark der E-Commerce-Riese aus den USA den lokalen und globalen Onlinehandel dominiert.

Remdash: Automated Content Protection
Leifheit spart jedes Jahr mehr als 1.000 Stunden manueller Arbeit mit Remdashs Automated Content Protection:

Top 5 Amazon Keywords

Auch in der letzten Woche standen erneut weihnachtliche Suchbegriffe in allen von uns untersuchten Amazon-Märkten im Vordergrund: Überall suchten die Nutzer mit allgemeinen Keywords noch nach Inspiration für Geschenkideen. Zudem werden den Suchbegriffen zufolge häufig Lego-Spielzeug und elektronische Geräte unter dem Weihnachtsbaum liegen.
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