
Amazons Q4 & Gesamtjahr 2022 – so schlecht wie erwartet?

Amazon hat kürzlich seine Ergebnisse für das Jahr 2022 veröffentlicht, die ein klares Wachstum aufzeigen – und das in einem Jahr, das die gesamte E-Commerce-Landschaft auf die Probe gestellt hat. Der Nettoumsatz stieg in Q4 2022 um 9 % auf 149,2 Mrd.
Deutschland bleibt, trotz sinkendem Wachstum, auf Platz eins der stärksten Amazon-Marktplätze außerhalb der USA, dicht gefolgt von Großbritannien. Einer Studie von Jungle Scout zufolge starten Seller auf der Plattform weltweit größtenteils profitabel ins Geschäftsjahr 2023. Ein Großteil der Befragten plane auch, ihre Advertising-Aktivitäten in diesem Jahr weiter auszubauen. Auch wir wollen in unserer dritten jährlichen “Amazon Merchant Survey” gerne mehr über die Erwartungen von Marken auf Amazon im Jahr 2023 erfahren. Mehr dazu weiter unten im Newsletter.
Auch abseits von Amazon geht das bunte Online-Marktplatz-Treiben weiter: Kaufland expandiert mit seinem bereits bestehenden Angebot und BestSecret macht seine Fashion-Plattform zum Marktplatz. Große Player im Online-Marketplace-Business wie eBay und Walmart gaben unterdessen bekannt, Änderungen an ihren Plattformen vornehmen zu wollen.
Unsere Amazon Merchant Survey 2023
Im Rahmen unserer jährlichen Umfrage möchten wir auch dieses Jahr gerne wieder wissen, welche Entwicklung Markenunternehmen für ihre E-Commerce-Aktivitäten auf Amazon in 2023 erwarten. Dazu haben wir einen kurzen Fragebogen zusammengestellt und würden uns über eine rege Teilnahme sehr freuen. Jetzt teilnehmen!
Das Beantworten der Fragen dauert garantiert nicht länger als 5 Minuten – vielen Dank im Voraus für die Unterstützung!
Zum Nachlesen: Die Ergebnisse unserer Amazon Merchant Survey 2022 sind hier zu finden.
Updates: Amazon
Trotz steigender kosten: 89 % der Amazon Seller starten 2023 profitabel
Aus einer Studie von Jungle Scout ging hervor, dass 89 % der Amazon Seller profitabel ins Geschäftsjahr 2023 einstiegen. Das sind 4 % mehr als im Jahr zuvor. Die Studie ergab zudem, dass trotz der steigenden Kosten fast 40 % der Seller ihren Gewinn in 2022 steigern konnten. Die Mehrheit der Befragten plane auch, ihre internationale Präsenz zu erweitern und ihre Marketingstrategien im kommenden Jahr zu diversifizieren. Zusätzlich sind aber auch die Kosten, die Seller für das Verkaufen auf Amazon zahlen, über die Jahre fortwährend gestiegen: Mehr als 50 % des erwirtschafteten Umsatzes geht mittlerweile an die Plattform – darunter FBA-, Advertising- und Referral-Gebühren.
Amazon erhöht den Mindestbestellwert in Deutschland
Nach einigem Hin und Her hat Amazon die Erhöhung des Mindestbestellwertes für kostenlose Lieferungen von 29 € auf 39 € jetzt offiziell bestätigt. Amazon Prime Mitglieder können Produkte aus dem Prime-Sortiment weiterhin kostenfrei bestellen. In den vergangenen Wochen wurde diese Änderung bereits einigen Nutzern angezeigt, von Amazon aber als Fehler abgetan. Dies scheint eine weitere Maßnahme zur Profitabilitätssteigerung zu sein, der Konzern hatte in 2022 bereits die Kosten für sein Prime-Abonnement angehoben.
Amazon plant mehr stationäre Supermärkte in 2023
Wie CEO Andy Jassy kürzlich ankündigte, will Amazon sich dieses Jahr im Offline-Geschäft auf Lebensmittelmärkte fokussieren. Es werde schon viel getestet und der Konzern sei bereit, erfolgreiche Features direkt umzusetzen. 2017 hatte Amazon Whole Foods übernommen, das Offline-Food-Business macht momentan allerdings lediglich 3,4 % des Gesamtgeschäfts aus. Auch unser Amazon Shopper Report hat ergeben, dass Amazon im Lebensmittelbereich noch das größte Aufholpotenzial hat.
Trotz schrumpfenden Wachstums: Amazon.de stärkster Amazon-Auslandsmarkt
Aus Amazons kürzlich veröffentlichten Q4-Ergebnissen und -Zahlen für das gesamte Jahr 2022 geht hervor, dass der Umsatz bei Amazon Deutschland im letzten Jahr um ca. 10 % gesunken ist. Dies ist u. a. dem Ende des Online-Booms der Pandemie und der angespannten Wirtschaftslage zuzuschreiben. Dennoch bleibt Deutschland der stärkste Amazon-Auslandsmarkt und liegt damit mit einem Wachstumsrückgang von “nur” 5,7 % vor Großbritannien. Positive Wachstumsraten konnten z. B. Japan (12,7 %) und der Spitzenreiter USA (13,4 %) verzeichnen.
Updates: E-Commerce
Online-Marktplätze: BestSecret eröffnet & Kaufland expandiert
Online-Händler BestSecret, der einer exklusiven Gruppe von Mitgliedern Designermode zum Outletpreis anbietet, gab jetzt bekannt, den deutschen Online-Shop in einen Marktplatz umzuwandeln. Im Laufe des Jahres soll die Plattform in 27 europäischen Märkten launchen. Die Supermarktkette Kaufland ist mit ihrem Online-Marktplatz nun in der Slowakei gestartet, Tschechien ist als nächster Markt geplant. In Deutschland verzeichnet Kaufland bereits 32 Millionen monatliche Besucher und bietet seinen Händlern auch Services wie Werbemöglichkeiten und Zahlungsabwicklungen.
eBay: Neuerungen für Verkäufer & Entlassungswelle
In den kommenden Monaten will eBay schrittweise Änderungen für gewerbliche Verkäufer umsetzen.
Diese Änderungen schließen unter anderem Gebührenanpassungen, Änderungen der Verkaufsprovision und die Verordnung über die erweiterte Herstellerverantwortung ein. Durch diese Neuerungen will eBay seinen Kunden die bestmögliche Kauferfahrung gewährleisten und außerdem den Schutz der Händler beispielsweise bei unsachgemäßen Retouren verbessern. Gleichzeitig kündigte der Marktplatz an, über 500 Mitarbeiter (ca. 4 % der Belegschaft) zu entlassen – und schließt sich damit vielen Tech-Unternehmen an.
Walmart bietet neuen Händlern Anreize
Walmart beabsichtigt, seinen Online-Marktplatz weiter auszubauen und möchte mehr Händler auf die Plattform bringen. Um den Marktplatz attraktiver zu machen und den Einstieg zu erleichtern, hat das Unternehmen jetzt verschiedene Anreize wie den “New Seller Savings”-Nachlass, End-to-End-Fulfillment-Services und ein automatisiertes Preisfindungstool eingeführt. Gleichzeitig gibt Walmart nun allerdings bekannt, sich von seinen Abhol-Filialen ohne Einzelhandelsverkaufsräume zu verabschieden und schließt die letzten seiner Pick-up-and-Delivery-Stores in den USA.
Umfrage: Verbraucher ziehen Preisvorteil der Lieblingsmarke vor
Während die Priorisierung preiswerter Angebote und bequemer Einkaufserlebnisse zunimmt, rückt die Loyalität zu Lieblingsmarken in den Hintergrund. Dies zeigt eine Studie von Mirakl, in der 43 % der 9.600 weltweit befragten Teilnehmer angaben, aufgrund der steigenden Preise ihre Einkäufe bei einem bestimmten Markenhersteller eingestellt zu haben. Auf Amazon zeigt sich die Tendenz zur Suche nach dem besten Angebot anstatt nach Marken schon länger: Unser Amazon Shopper Report 2022 hat ergeben, dass 61 % der Shopper in Amazons Hauptmärkten eher nach generischen Begriffen als nach Markenkeywords suchen – siehe unseren Fakt der Woche weiter unten.
Was uns aufgefallen ist

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Amazon hat eine neue API-Funktion eingeführt, mit der Video Advertising Creatives für Live-Kampagnen von Sponsored Brands aktualisiert werden können. 3P-Integratoren können jetzt die Ad Creatives von bereits live gestellten Sponsored Brands-Videokampagnen, die mit einer Ad-Gruppe erstellt wurden, aktualisieren.
Amazon eröffnet die Deal-Saison 2023 mit seinen Oster-Angeboten auf dem deutschen Marktplatz. Die Aktion soll im Zeitraum vom 27. bis 29. März stattfinden.
Auf dem US-amerikanischen Amazon-Marktplatz sind jetzt Budget-Empfehlungen für neue Kampagnen (Budget Recommendations New Campaigns) im SP-Kampagnenerstellungs-Workflow (Campaign Creation) in der Advertising Konsole verfügbar. Werbetreibende erhalten damit von Amazon einen Budgetvorschlag, der ihre Chancen maximieren soll, dass ihre Kampagne nicht über den Tag “Out Of Budget” läuft.
Amazon hat einen neuen “Bundle Manager” eingeführt, der unter dem Reiter “Items” im Vendor Katalog zu finden ist. Mit dem Bundle-Manager können neue Bundles schnell und einfach erstellt werden, ohne Case Management betreiben zu müssen. Zudem versucht Amazon, den Erstellungsprozess von virtuellen Bundles noch einfacher zu gestalten – möglicherweise werden in Zukunft sogar die Verkaufsdaten für jedes virtuelle Bundle angezeigt.

Kommentar: Amazons Q4 & Gesamtjahr 2022 – so schlecht wie erwartet?

Amazon hat Anfang Februar seine Ergebnisse für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2022 veröffentlicht. Obwohl 2022 kein einfaches Jahr für den globalen E-Commerce war, konnte das Unternehmen dennoch ein Wachstum verzeichnen. Hier die wichtigsten Umsatzzahlen:

- Der Nettoumsatz von Amazon wuchs im 4. Quartal 2022 um 9 % auf 149,2 Mrd. $ im Jahresvergleich (yoy). Dies ist hauptsächlich auf das Advertising-Geschäft (+19 % yoy) und das E-Commerce-Geschäft in den USA (+13 % yoy) zurückzuführen.
- Der internationale Umsatz ging noch stärker zurück als in den Quartalen zuvor (-8 % yoy), was vor allem auf die europäischen Kernmärkte zurückzuführen ist, die stark von der Inflation und der Energiekrise betroffen sind.
- Amazons Umsatz im Gesamtjahr 2022 wuchs um 9 % yoy auf 514 Mrd. $ – ebenfalls hauptsächlich getrieben durch den Umsatz in den USA (+13 % yoy) im Vergleich zum schwächeren internationalen Umsatz (-8 % yoy).

Amazons Werbegeschäft wuchs im 4. Quartal 2022 um 19 % yoy auf 11,6 Mrd. $ und im Gesamtjahr 2022 um 20 % yoy auf 37,7 Mrd. $. Unsere Schätzung von 38 Mrd. $ an Werbeeinnahmen im Jahr 2022 zu Beginn des Jahres war ziemlich treffend! Das Unternehmen hat in viele neue Advertising-Features investiert, um mehr Werbeplätze vermarkten zu können – und damit die Profitabilität zu steigern. Unsere Schätzung für die Werbeeinnahmen von Amazon im Jahr 2023 liegt bei rund 45 Mrd. $ – wir erwarten ein stetiges, aber langsameres Wachstum.
Amazon Advertising generiert damit bereits mehr als ein Drittel der Werbeumsätze von Meta! Die großen Player im Werbegeschäft mussten im 4. Quartal einen Rückgang im Jahresvergleich hinnehmen: Alphabet (Google): -3,5 % yoy & Meta (Facebook): -4,2 %.
Mit diesen Zahlen übertraf das Unternehmen die Erwartungen der Experten für Q4 – die Aktien fielen jedoch aufgrund des eher defensiven Ausblicks auf Q1 2023 um fast 5 %. Zudem ging das Betriebseinkommen von Amazon im letzten Jahr deutlich zurück: Es sank im Gesamtjahr 2022 um 50 % auf 12,2 Mrd. $. Alles in allem ist Amazon nach dem “Corona-Boost” nun an dem Punkt angelangt, an dem eine optimistische Prognose von vor drei bis vier Jahren den Umsatz heute gesehen hätte.
Fakt der Woche

In allen von uns untersuchten Märkten suchen mehr Amazon-Shopper nach generischen Keywords als nach denen bestimmter Marken. Spitzenreiter ist mit 69 % der Befragten, die nach generischen Keywords suchen, Frankreich. Wichtig ist also auch für Markenhersteller auf Amazon eine gute SEO-Optimierung (Quelle: Amazon Shopper Report 2022, Remazing & Appinio).
Remdash: Automated Content Protection

Remdashs Automated Content Protection ermöglicht es, mit wenigen Klicks sämtlichen Produkt-Content vor unautorisierten Änderungen zu schützen. Willkürliche Content-Änderungen kommen bei Amazon regelmäßig vor und führen zu Umsatzeinbußen, wenn sie nicht sofort korrigiert werden.
- Überwachen Sie alle Ihre Bilder und PDP-Content
- Lassen Sie sich benachrichtigen, wenn sich Ihr Content ändert
- Korrigieren Sie fehlerhaften Content mit nur wenigen Klicks
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Top 5 Amazon Keywords

Dies sind die Top 5 meistgesuchten Keywords nach Ländern vom 05. bis 11. Februar 2023.
Am 14. Februar war Valentinstag – und Käufer in allen Märkten scheinen auf Amazon nach einem geeigneten Geschenk für ihre Liebsten gesucht zu haben. Besonders präsent ist der Feiertag auf dem amerikanischen Marktplatz, während sich im deutschen Markt auch die nahende Faschingssaison abzeichnet.
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