
Amazon Marketing Cloud (AMC) – Das steckt hinter dem Service

Um Werbetreibenden auf Amazon die Möglichkeit zu geben, ihre Aktivitäten besser und umfassender zu analysieren, ist 2021 die Amazon Marketing Cloud (AMC) entstanden. Erst ausschließlich für ausgewählte Testgruppen zugänglich, bewirbt Amazon seinen Service seit einiger Zeit allerdings immer stärker.
Was ist die Amazon Marketing Cloud (AMC)?
Die Amazon-Definition der AMC liest sich sperrig: Amazon Marketing Cloud (AMC) ist eine sichere, geschützte und Cloud-basierte Reinraum-Lösung, mit der Werbetreibende ganz einfach Analysen für pseudonymisierte Signale durchführen können – einschließlich Amazon Ads-Events und eigener Inputs. Tatsächlich verbirgt sich hinter der AMC ein Service, mit dem sich Informationen aus dem Amazon Advertising (im Folgenden auch SPA) und der Amazon Demand-Side-Platform (Amazon DSP) zusammenführen lassen.
Ergänzt werden können diese Daten durch Amazon-fremde Quellen, also zum Beispiel mit Datensätzen aus eigenen Webshops, Social Media Marketing oder Google Marketing. So bekommen Werbetreibende die Möglichkeit, den Weg der Kaufenden über alle Anzeige-Typen und Plattformen hinweg zu verfolgen.
Der Abruf dieser zusammengeführten Daten erfolgt über SQL-Abfragen, die entweder direkt in der AMC-Oberfläche oder über eine eigene API-Anbindung, als Ad hoc Abfrage, gestellt werden können.

Als Ergebnis bekommen Werbetreibende eine CSV-Datei, welche dann weiterverarbeitet werden muss. Anders als andere Amazon Oberflächen und Exporte bietet die AMC bisher keine visuelle Aufarbeitung, zusätzliche Informationen, Standardspalten oder eine Übersicht über aktuelle KPIs.
Welche Vorteile hat die Nutzung der AMC?
Die Möglichkeiten, Daten, Datenverbindungen und Informationen aus der AMC zu bekommen, sind, besonders durch die Möglichkeit externe Daten anzubinden, sehr umfangreich. Für einen Account, der rein auf Amazon Daten zugreift, gilt, dass grundsätzlich alle KPIs verfügbar sind, die auch in den jeweiligen Anzeigenkonsolen enthalten sind.
Ergänzt werden diese Daten durch übergreifende Informationen über alle Anzeigetypen, ASINs, Kampagnen, Standort-Daten oder Informationen zu den genutzten Geräten. Damit bildet die AMC weit mehr Daten und Detailinformationen ab als sich aus den klassischen Konsolen extrahieren lassen. Dadurch erschließen sich auch weitreichendere Optionen für tiefgreifende Analysen und Optimierungen.

Abonniere unseren Newsletter und erhalte alle 2 Wochen Updates rund um Amazon und andere Online-Marktplätze.
Jetzt Newsletter abonnieren.
Limitiert werden diese Informationen nur durch sogenannte Aggregation Thresholds – Mindestanforderungen an den Datenumfang pro Datensatz, die erfüllt sein müssen, um den Privatsphäreregelungen von Amazon zu genügen. Zudem stellt Amazon eine Vielzahl von Instructional Queries zur Verfügung, die die Möglichkeiten unterschiedlicher Analysen erklären und direkt fertige Abfragen zur Verfügung stellen, die man sofort oder nach kleineren Anpassungen nutzen kann.
Neu ist außerdem die Möglichkeit, DSP Audiences zu erstellen. Während es am Anfang eine reine Möglichkeit zum Datenabruf gab, erweitert Amazon hiermit den Fokus des Tools. Hierbei können entweder über vorgefertigte, angepasste oder selbst erstellte Abfragen Zielgruppen für die Amazon DSP Plattform erstellt werden.
Zudem gibt es die Möglichkeit, dass sich diese Abfragen automatisch aktualisieren und so die DSP-Zielgruppen immer aktuell und effektiv halten. Dabei erstrecken sich die Möglichkeiten für ein DSP Targeting nun erstmals auch auf Daten aus dem klassischen Sponsored Advertising und erweitern damit die Verknüpfung, die die AMC zwischen DSP und SPA bildet.
Wie können die Daten der Amazon Marketing Cloud verwendet werden?
Der Nutzen der AMC kommt sehr stark auf die eigenen Ansprüche und die angeschlossenen Daten an. Da sich mit der AMC die Werbeperformance sehr granular auslesen lässt, können Werbetreibende sich zum Beispiel dafür entscheiden, die Budgets und CPCs im Laufe des Tages an die historische Performance anzupassen. Das macht es möglich, zu Uhrzeiten, an denen die Kaufquoten im Durchschnitt am höchsten sind, mehr Geld für einen Klick zu bieten und so die Effizienz der eigenen Werbeausgaben zu erhöhen.
Welche Voraussetzungen gibt es für die AMC?
Für eine AMC Anbindung brauchen Werbetreibende eine eigene AMC-Konsole (Entity). Diese wurde von Amazon lange nur für große Brands oder Agenturen zur Verfügung gestellt; mit wachsender Nachfrage scheint Amazon die Hürden allerdings schrittweise zu senken.
In dieser Entity werden Accounts in einzelnen Instanzen verbunden. Für Agenturen können das die einzelnen Kund*innen sein, große Firmen können hier Instanzen für die Länder anlegen lassen, in denen sie aktiv sind. Um eine solche Instanz erstellen zu können, setzt Amazon in der Regel aktive oder geplante Werbeaktivitäten in Sponsored Advertising und in DSP voraus. Agenturen müssen außerdem einen schriftlichen Nachweis erbringen, der besagt, dass die Accounts der Werbetreibenden in die Agentur-Entity integriert werden dürfen.
Insgesamt sind die Möglichkeiten der AMC vielfältig. Ob eine von Amazon vorgeschriebene oder direkt auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnittene Abfrage sinnvoll ist, kommt auf den Einzelfall an.
Interessiert an einer Experten-Analyse Ihres Amazon-Accounts?
Kostenlose Analyse anfragen
Verwandte Artikel
Remazing GmbH
Brandstwiete 1
20457 Hamburg
©Remazing GmbH