Amazon Category Insights: Ein seltener Einblick in den eigenen Marktanteil
Strategie

Amazon Category Insights: Ein seltener Einblick in den eigenen Marktanteil

Für Unternehmen ist das Verständnis von Marktanteilen und Wachstumsmöglichkeiten essenziell – eine Aufgabe, die bisher oft schwer umzusetzen war. Doch jetzt gibt es neue Möglichkeiten, den eigenen Marktanteil auf Amazon präziser zu bestimmen.

Daten von Amazon selbst bereitgestellt 

Amazon, normalerweise zurückhaltend in Sachen Datenfreigabe, ermöglicht neuerdings Zugriff auf umfangreichere Marktdaten. Aufgeteilt auf die Amazon-spezifischen Sub-Kategorien, sogenannte Browse-Nodes, lassen sich nun unter anderem verkaufte Einheiten und Nettoumsätze, sowie die akkumulierten Seitenaufrufe aller in der Amazon-Kategorie befindlichen ASINs abrufen. Das ermöglicht eine vereinfachte Kalkulation von Marktanteilen. Durch das Analysieren von diesen historischen Daten (bis zu 12 Monaten) können Unternehmen Wachstumstrends in verschiedenen Kategorien erkennen. Das ist besonders nützlich für die Analyse des Wachstumspotenzials und zur Entwicklung von Marktstrategien.

Praktische Use Cases

Marktanteil auf Amazon berechnen

Der eigene Verkaufsumsatz wird mit den Gesamtverkäufen aller Produkte in einem Browse-Node verglichen, um den Marktanteil zu ermitteln.

Markteintrittsanalyse für Amazon

Durch Einblicke in bestimmte Browse-Nodes können die am schnellsten wachsenden Kategorien identifiziert werden. Das hilft dabei, Märkte mit hohem Wachstumspotenzial für einen möglichen Markteintritt zu erkennen. Allerdings lässt sich nicht immer erkennen, wie stark ein Markt segmentiert ist.

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Nischen identifizieren

Zudem ermöglicht das Tool die Identifizierung von potenziellen Nischen für Produktplatzierungen.

Einschränkungen und Herausforderungen

Jedoch gibt es auch Herausforderungen: Die Daten beschränken sich auf die USA, UK, Japan und Deutschland, die Browse-Node Benennung wird nicht an die Sprache des Marktplatzes angepasst und ist somit lediglich auf Englisch verfügbar, wodurch sich einige Browse-Node Namen nicht eins zu eins übersetzen lassen. Außerdem fehlt eine Export-Funktion. Zudem fehlen teilweise Monatsdaten oder sind unzuverlässig, besonders für den letzten abgeschlossenen Monat.

Die Trennung der Daten erfolgt strikt nach der kleinst-möglichen Amazon Kategorisierung und es lässt sich im Tool nur eine Browse-Node zur Zeit anzeigen. Dadurch können größere Markttrends unter Umständen nur analysiert werden, indem man die Daten der jeweils passenden Browse-Node selbstständig zusammenzieht und akkumuliert. Gleichzeitig sind einige Browse-Nodes vergleichsweise unscharf definiert. Damit erschwert Amazon die Einschätzung, ob die angezeigten Entwicklungen und Trends auch auf die eigenen Produkte zutreffen, da eine klare Vergleichbarkeit nicht immer gegeben sein muss.

Die Zuverlässigkeit der Daten ist generell zu hinterfragen: Eine erste Überprüfung zeigt, dass nur die wenigsten Browse-Nodes im letzten Jahr ein höheres Wachstum oder höhere Ergebnisse als in diesem Jahr erzielt haben, was auf mögliche Ungenauigkeiten hindeutet. Zudem platzieren einige Marken ihre Produkte strategisch in nicht zugehörigen Kategorien, was die Ergebnisse und Datenanalysen verzerren kann.

Fazit

Die Category Insights von Amazon bieten wertvolle Einblicke in die komplexe Marktdynamik und den eigenen Marktanteil, sind aber nicht fehlerfrei. Eine sorgfältige Analyse dieser Daten in Kombination mit eigenen Verkaufszahlen ermöglicht Unternehmen ein deutlicheres Bild ihrer Marktposition und Chancen im Amazon-Marktplatz. Diese Daten sollten allerdings stets kritisch betrachtet werden, da nicht alle Informationen vollständig und korrekt erscheinen.

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Alexander Schenck
Alexander ist Data Analyst bei Remazing und bearbeitet und analysiert übergreifend die umfangreichen Daten aus dem Remazing Tool Remdash. Auf dem Blog befasst er sich mit Studien und Analysen zu Amazon Deal Events, der Entwicklung von Advertising auf den verschiedenen Amazon Marktplätzen und neuen Amazon Datenangeboten.

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